Tiermedizin-Studium
Wie ich zu meinem Studium kam

Für mich war eigentlich erst kurz vor Erreichen des Abiturs klar, dass ich Tiermedizin studieren möchte. Da stand ich nun, mit meinem viel zu schlechten Abitur mit einem Schnitt von 2,5 um Tiermedizin direkt studieren zu können. Der Traum rückte für mich also ein Stück in die Ferne, denn eigentlich war mir klar, dass ich so nicht direkt einen Studienplatz erhalten würde.
„Dann mache ich eben erst die Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten“, sagte ich optimisch zu einer Schulfreundin, die mich dann ziemlich schnell erdete, denn für Ausbildungsbewerbungen wäre ich wohl auch schon zu spät dran, meinte sie.
Ich bin ehrlich, ich hätte mich informieren können und festgestellt, dass ich sicherlich nicht zu spät dran war. Aber ich tat es nicht sondern entschied mich fast blind „einfach“ ein Jahr als Aupair nach Irland zu gehen und mich dann von dort aus früh genug für eine Ausbildung bewerben würde.
Und so tat ich es auch. Ich flog nach Irland, war bei einer wundervollen Gastfamilie, bewarb mich im Dezember und bekam einen Ausbildungsplatz. Ich nahm parallel auch blauäugig an dem Bewerbungsverfahren der Uniplätze für den Studiengang Tiermedizin Teil, auch direkt nach dem Abitur weil ich nichts unversucht lassen wollte, bekam allerdings keinen Platz.
Demnach startete ich meine Ausbildung, konnte die normalerweise 3 jährige Ausbildung um 1 Jahr verkürzen (ein halbes Jahr ist mit dem Abitur automatisch möglich, ein weiteres halbes Jahr wenn die Noten in der Berufsschule passen) und durfte mich so nach 2 Jahren als Tiermedizinische Fachangestellte bezeichnen.
Meiner damaligen Chefin war klar, dass ich mich um einen Studienplatz bewerben würde in der Hoffnung mit der Ausbildung eine größere Chance erreicht zu haben. Dementsprechend hat sie sich nach einer neuen Tiermedizinischen Fachangestellte umgeschaut. „Aber was machst du, wenn du jetzt keinen Studienplatz bekommen wirst?“ fragte sie mich mit leichtem wehmut. „Na dann werde ich mich wohl bei einem anderen Tierarzt bewerben und erstmal weiter als TFA arbeiten“ sagte ich leicht, denn für mich gab es immer irgendeinen Weg. Diese Idee fand meine Chefin nicht ganz so toll, denn sie wollte mich eigentlich ganz gerne als TFA behalten. Also suchte sie nicht nach einer neuen TFA und bot mir einen Vertrag an aus dem sie mich falls ich einen Platz bekommen sollte, sofort entlassen würde.
In diesem Bewerbungsverfahren, 2017, nahm ich alles mit. In Hannover gab es damals noch eine Art „Eignungstest“, den ich machte. Ich erfuhr auserdem noch vom Losverfahren. Dieses boten nur manche Unis an und man musste immer wieder gucken ob es in dem Jahr stattfinden würde und wann.
Es verging einige Zeit und die normalen Vergabeverfahren waren vorbei. Auch die ersten Nachrückverfahren waren bereits durch und alle Plätze vergeben. „Na dann wars das ja auch erstmal für dieses Jahr..“ sagte meine Chefin. „Hmm, die Losverfahren stehen ja noch aus“, hörte ich mich hoffen. „Ja gut, aber die Chancen darüber einen Platz zu bekommen ist wie im Lotto zu gewinnen“.
Das Telefon klingelte eines Motagsmorgens. Es war der 16.10.2017. Da war er, mein Lottogewinn. Ich konnte es garnicht begreifen. Ich? Ich habe einen Studienplatz durch das Losverfahren bekommen? Vorraussetzung war, dass ich es schaffen würde mich noch in der Woche zu immatrikulieren.
Ich arbeitete an dem Tag noch bis 19 Uhr und fuhr heim. Irgendwie fing ich an zu weinen. Vorfreude, wehmut aber auch Überforderung machten sich breit. Abends organisierte ich alles wichtige was ich brauchen würde und am nächsten Tag fuhr ich mit ihr nach Gießen. Schneller als ich gucken konnte saß ich dann auch schon in meiner Vorlesung. Ich hatte mir vorher noch schnell nen Block beim Bahnhof gekauft, denn ich dachte irgendwie, dass ich erst danach die Woche zu meinen Kursen dazu stoßen würde. Nach der immatrikulation bekam ich allerdings die Nachricht, dass ich besser sofort dazu stoße um keine Fehltermine zu kassieren. So fuhr meine Mutter mit der Bahn zuück nach Hause und ich blieb in Gießen.
Meine beste Freundin hatte bereits angefangen in Gießen zu studieren (sie hatte die Hoffnung ich würde auch bald dort studieren können) und somit hatte ich erstmal unterschlupf bis ich eine eigene Wohnung finden würde. Ganz schön viele Zufälle die da irgendwie aufeinander prallten. Völlig überfordert und geplättet von den ganzen Eindrücken und dem riesen Glück welches ich hatte lagen wir abends im Bett und konnten das alles garnicht fassen.
Ich muss ehrlich gestehen, dass das ganze erste Semestergefühlt komplett an mir vorbei lief. Ich hatte keine „Erstiwoche“ also kein richtiges Einleben und keine richtige Starthilfe wie das ganze mit der Uni überhaupt funktioniert. Ich biin von Kurs zu Kurs getorkelt und habe versucht mich auf meinen Füßen zu halten und ganz nebenbei mir eine Wohnung zu suchen. Ich war immer noch wie im Traum.
Und immer wenn es mal ein Tief gab in meiner Uni-Zeit, und die gab es, dann habe ich genau an diese Zeit und das Gefühl zurück gedacht welches ich hatte als ich meinen Lottogewinn erhielt und sofort wieder gewusst wofür ich kämpfe.
Mein Traum ist nah. Ich werde Tierärztin werden.
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